Donnerstag, 26. Mai 2016

Lettland aus einer anderen Perpsektive

Heute können wir uns auf eine neue Perspektive und einen anderen Schreibstil freuen, denn Jan übernimmt als Gastautor das Schreibzepter!

Kurz nach der lettischen Grenze kamen wir durch Jelgava, wo unsere Landschaftsarchitektenherzen höher schlugen, als wir die neu gestaltete Uferpromenade entdeckt haben. So werden also die EU-Gelder in den neuen Mitgliedsstaaten eingesetzt.


Riga das Paris des Nordens - naja die Stadt ist nicht annähernd so groß und multikulturell, aber die vielen Jugendstilbauten gepaart mit vielen Grünanlagen geben ein schönes Stadtbild ab und bieten ein einzigartiges Ambiente. Im Kontrast dazu konnten wir auch neu gestaltete Ecken finden, wie zum Beispiel der schlicht-skulptural gestaltete Platz am Kunstmuseum, der mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Neben den engen Altstadtgässchen, durch die wir auf spannende Entdeckungstour gehen konnten, hat uns besonders der große Zentralmarkt gefallen. Dort konnten wir der Verlockung von Heidelbeeren und Erdbeeren nicht widerstehen. Außerdem haben wir unseren Kartoffelvorrat mal wieder mit 3 Kilo, die wie der reizend schrulligen alten Bauersfrau für 75 Cent abgekauft haben, aufgefüllt.


Nach dem geschäftigen Treiben der Stadt war es uns nach Ruhe und Strand. Daher sind wir auf direktem Weg an die Ostseeküste nördlich von Riga gefahren. Dort konnten wir, dank Nebensaison, menschenleere Strände genießen und auf strandnahen Parkplätzen nächtigen. An dem Parkplatz im Küstenort Saulkrasti standen wir sogar in erster Reihe mit Meerblick, von wo aus wir den herrlichen Sonnenuntergang beobachten konnten.


Die Sarah kriegt einfach jede Katze rum. In dem Fall hieß sie Minka, die reizende Hauskatze auf einem Campingplatz an der Küste nördlich von Riga. Sehr verschmust, aber dennoch sehr stürmisch und sehr verspielt, wie die Sarah mit einem kleinen Kratzer zu spüren bekam.


Unsere deutschen Campingnachbarn haben uns unerfahrene Camperneulinge über die sehr hilfreiche Buchreihe "Mit dem Womo durch...", die es für fast jedes Land gibt aufgeklärt. Darin sind Reiserouten mit Empfehlungen für Campingplätze, aber auch viele Stellplätze fürs Wildcampen enthalten, die das Wohnmobilreisen ungemein einfacher machen. Hätten wir das nur früher gewusst, aber eigentlich kommen wir auch so gut zurecht.
Ein Tipp aus dem Buch fürs Baltikum empfahl eine Wanderung zu einem Aussichtturm kurz vor der estnischen Grenze. Dem sind wir gefolgt und sind mit einem spektakulären Rundumblick auf den wilden Küstenabschnitt belohnt worden. An dieser Stelle nochmal Respekt vor der tapferen Sarah, die trotz ihrer Höhenangst die rostige Metallkonstruktion mit mir erklommen hat.



Ach ja fast hätte ich es vergessen hier der Beweis, dass die Sarah auch mal hinterm Steuer sitzt (wenn auch eher selten). An dem Maiglöckchenstrauß am Armaturenbrett erfreuen wir uns jeden Tag - der duftet so herrlich!


Beim nächsten Mal gibt es wieder gewohnte Zwischenkommentare und Kingerlitzchen (wobei Jan das super macht und wir bestimmt noch mehr von ihm lesen werden),
 

Dienstag, 17. Mai 2016

Litauen

Laba diena!

In Litauen hielt die Schön-Wetter-Periode an und so erreichten wir die Grenze bei strahlendem Sonnenschein.


Schon kurz darauf haben wir ein schönes Plätzchen am Fluß gefunden. Wir haben uns auch am Schnitzen probiert und dabei raus gekommen sind diese süße Elfe und ein Drache. Wer jetzt denkt die Elfe sei von mir, der täuscht sich aber! Ich habe mich am Drachen versucht...



Danach ging es auf nach Kaunas, wo wir schon einen Parkplatz auf unserer Karte auserkoren hatten, auf dem wir schlafen wollten. Als wir allerdings ankamen, herrschte dort ein wildes Treiben. Wie sich heraus stellte, war das ein beliebter Treffpunkt der Stadt. Ein Auto kam nach dem anderen angerast, man muss ja zeigen was man kann, laute Musik mit ordentlich Bass schallte über den Platz und dazwischen stolzierten die aufgeplusterten Hähne auf Brautschau ... Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß!


Zum Schlafen haben wir uns dann doch noch ein ruhigeres Plätzchen gesucht und am nächsten Tag einen schönen Spaziergang gemacht.




Danach ging es ab auf den Campingplatz, der praktischerweise direkt am Stadtstrand lag. So haben wir dann den ganzen Tag faul in der Sonne verbracht (deshalb leider auch kein Bild). Obwohl, wir waren immerhin auch schwimmen und Abends haben wir lecker gekocht.


Die Innenstadt von Kaunas hat uns super gefallen und so sind wir durch die Altstadt geschlendert,




haben für günstige 12€ Mittag gegessen und sind Abends noch auf einen Absacker mit frittiertem Brot und Käsedipp geblieben (sehr, sehr lecker, auch wenn man keinen Hunger hat).


Leider wurde es dann wieder kälter und es fing an zu regnen. Glücklicherweise standen wir aber in der Nähe von einem Ferienhaus am See mit Sauna. Jan ging sich dann erkundigen, was es denn kosten würde. Als er nach über einer Stunde noch nicht wieder da war, bin ich ihn suchen gegangen und habe ihn bei ein paar Anglern entdeckt. Wie sich rausstellte, war es eine Gruppe, die das Haus und den Wellnessbereich privat gebucht hatten. Sie haben uns dann spontan eingeladen, dass wir den Abend mit Ihnen verbringen und so waren wir dann in der Sauna, stundenlang im Whirlpool und haben mit gefeiert! Wir konnten unser Glück kaum fassen...


Als letztes Ziel ging es zu den auch von unseren neuen Bekannten angepriesen Berg der Kreuze (und scheinbar die einzige Sehenswürdigkeit im Zentrum Litauens). Berg ist allerdings leicht übertrieben, es war eher ein Hügelchen. Interessant war es trotzdem.




Zum Schluss noch die Auflösung vom Rätsel: der Campingplatz sah zwar aus wie neu angelegt, war allerdings schon 5 Jahre alt... Anscheinend haben sie die kleinst möglichen Bäume gekauft und ja nicht zu viel gegossen, damit sie ja nicht wachsen! Wir hätten das auf jeden Fall besser geplant!

Donnerstag, 12. Mai 2016

Polen Teil 2

Nun folgt der zweite und auch letzte Teil von Polen. Ich kann euch schon verraten, diesmal gibt es ein kleines Rätsel für Euch! Damit nicht nur ich schreibe und Ihr könnt auch gerne mal die Kommentarfunktion unten testen.

Aber erstmal bekommen unsere gefiederten Freunde, die Störche unsere Aufmerksamkeit. Anfangs waren wir jedes Mal begeistert, wenn wir ein Nest auf einem Strommast oder einen auf seinen langen Stelzen übers Feld stacksenden Storch gesehen haben. Wie sich herausstellte gibt es hier aber deutlich mehr Störche und so sahen wir bald an jeder Ecke die schönen Tiere. Gefreut haben wir uns trotzdem noch, denn bei uns bekommt man diese schönen Geschöpfe ja kaum noch zu Gesicht.



Zivilisiert wie Sie sind benutzen sie auch immer die vorhandenen Pfade.


Die Seenplatte hat gehalten, was sie versprochen hat, ein See nach dem anderen und einer schöner als der andere!


An einem Tag waren wir allerdings nicht ganz zufrieden mit unserem Stellplatz und so sind wir noch zweimal weitergefahren, bis wir an diesem unglaublich schönen See gelandet sind.



Da wir bis auf einen Fischer und einen krummeligen älteren Mann, die kurz mal vorbeigeschaut haben alleine waren, sind wir dort gleich zwei Nächte geblieben. Bei dem traumhaften Wetter hatten wir dann auch Zeit unser neues Kajak auszuprobieren. Kein Scherz, wir fahren ein Kajak durch die Gegend - auf das Dach geschnallt! Jan hat sich kurz vor der Reise in den Kopf gesetzt, wir bräuchten unbedingt ein Kajak. Deshalb haben wir nun eins und wie sich rausstellte funktioniert es auch super. (Wir sind zwar nass geworden weil wir uns mit den Paddeln selbst betropft haben, aber untergegangen sind wir zum Glück nicht...)



Nachdem der besagte Angler einen Fisch nach dem anderen raus geholt hat, wollten wir das mit dem Angeln selbst in Angriff nehmen. Am nächsten Campingplatz, der sehr idyllisch am See lag und wo wir die einzigen Besucher waren, haben wir uns dann zum Thema Angeln informiert.


Jan hat dann die Angel inspiziert und dabei gleich mal die Kurbel im See versenkt! Zum Glück war es warm genug zum tauchen und tada:


Wir haben uns dann eine Angellizenz für drei Tage gekauft und dann hat Jan mit vollem Eifer angefangen die Fische zu füttern. Die waren dafür sehr dankbar und haben von Brot, über Mais und Würmer alles dankbar vom Haken geklaut! Spaß gemacht hat es trotzdem (vor allem mir- hihi).


Ich habe mittlerweile genügend Zeit zum Lesen und verschlinge die Bücher nur so (mit angestrengter Miene).


Dazu gibt es ganz viel Heidelbeeren, wobei wir auch auf diese besondere Art der Mutanten-Heidelbeere gestoßen sind!


Ach ja ich habe euch ja noch ein Rätsel versprochen: Wie alt schätzt ihr, ist dieser Campingplatz?


Zum Abschluss unserer Reise durch Polen könnt ihr hier noch unsere Route nach verfolgen. Die Zelte stellen unsere Übernachtungen dar und ein C steht für Campingplatz.





Dienstag, 3. Mai 2016

Polen Teil 1

In Stettin hatten wir leider nicht so viel Glück mit dem Wetter. Aber oben im Kirchturm konnten wir der kalten Nässe kurz entfliehen und den Ausblick über die Stadt genießen.


Die meisten polnischen Städte, in denen wir waren, haben zwar einen modernen, neu gestalteten Platz als Mittelpunkt (meist mit einer futuristischen Philharmonie daneben). Allerdings gibt es dafür kein Fußgängerzone, wie wir sie von deutschen Städten gewohnt sind.


Nach so viel Stadt, genauer gesagt einem halben Tag, wollten wir dann wieder raus in die Natur. Da kam es uns natürlich sehr gelegen das die Ostsee nicht weit war.



Da wir nie länger als eine Nacht am gleichen Ort stehen wollen, man will ja niemanden auf die Nerven gehen, sind wir dann am nächsten Tag einfach 10 min weiter gefahren und haben dort in den Dünen unsere Decke ausgebreitet. Endlich kam auch wieder die Sonne raus, also konnten wir unseren ersten Tag am Strand verbringen! (Ich übrigens nur im T-Shirt und ohne Mütze - es war wirklich schön warm!)



Wieder auf der Suche nach einem neuen Platz sind wir dann einen Feldweg entlang gefahren, der sich als Sackgasse entpuppte. Jan versuchte dann umzudrehen, setzte zurück und ich warnte noch nicht weiter zurück zu fahren, da es zu steil war. Wie das aber so oft ist, weiß man(n) das ja besser - und zack, wir steckten fest. Normalerweise versuchen wir ja keine Spuren zu hinterlassen, diesmal klappte das allerdings nicht so gut....



Wir haben über eine Viertelstunde gebraucht da wieder raus zu kommen und ich war schon leicht panisch (ich hatte ja gesagt nicht weiter nach hinten fahren!), aber dank unseres Klappspatens haben wir den Pfosten kurz mal ausgegraben. Im Allgemeinen muss man schon sagen, so ein Klappspaten ist schon praktisch...

Abends hatten wir auch endlich mal Besuch und diese äußerst nette Dame kam an unsere Türschwelle. Leider konnten wir sie nicht weiter locken und so saß sie dann an der offenen Tür. Zumindest hatte sie so viel Anstand und kam am nächsten morgen zum Frühstück nochmal vorbei. (Mittlerweile hab ich auch Leckerlis gekauft, da kann dann hoffentlich keine mehr widerstehen...)


Wir haben wieder einen schönen See gefunden, da kommt direkt Vorfreude auf die masurische Seenplatte auf, da geht's nämlich als nächstes hin.



Frühstück gab es auch bei schönstem Sonnenschein.


Bevor es weiter geht waren wir noch in Gdansk (Danzig), eine fast schon zu schöne Stadt. Alle Fassaden waren bildhübsch, auch in den Nebenstraßen. Endlich gab es auch mal einen wirklichen Stadtkern, allerdings war sehr viel für einen Montag los. Wie sich rausstellte sind in Polen gerade nach dem 1. Mai, drei Feiertage!




Mein absolutes Highlight war übrigens dieses Kind - wer wäre nicht gern an ihrer Stelle auf dem trägen Löwen? (und mit Lolli!)


Zum Abschluss gibt es noch ein Bild von der fleißig schaffenden Hausfrau bei ihrer Kehrwoche. Nicht dass der Eindruck entsteht, dass wir den ganzen Tag nichts machen!