Kurz nach der lettischen Grenze kamen wir durch Jelgava, wo unsere Landschaftsarchitektenherzen höher schlugen, als wir die neu gestaltete Uferpromenade entdeckt haben. So werden also die EU-Gelder in den neuen Mitgliedsstaaten eingesetzt.
Riga das Paris des Nordens - naja die Stadt ist nicht annähernd so groß und multikulturell, aber die vielen Jugendstilbauten gepaart mit vielen Grünanlagen geben ein schönes Stadtbild ab und bieten ein einzigartiges Ambiente. Im Kontrast dazu konnten wir auch neu gestaltete Ecken finden, wie zum Beispiel der schlicht-skulptural gestaltete Platz am Kunstmuseum, der mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Neben den engen Altstadtgässchen, durch die wir auf spannende Entdeckungstour gehen konnten, hat uns besonders der große Zentralmarkt gefallen. Dort konnten wir der Verlockung von Heidelbeeren und Erdbeeren nicht widerstehen. Außerdem haben wir unseren Kartoffelvorrat mal wieder mit 3 Kilo, die wie der reizend schrulligen alten Bauersfrau für 75 Cent abgekauft haben, aufgefüllt.
Nach dem geschäftigen Treiben der Stadt war es uns nach Ruhe und Strand. Daher sind wir auf direktem Weg an die Ostseeküste nördlich von Riga gefahren. Dort konnten wir, dank Nebensaison, menschenleere Strände genießen und auf strandnahen Parkplätzen nächtigen. An dem Parkplatz im Küstenort Saulkrasti standen wir sogar in erster Reihe mit Meerblick, von wo aus wir den herrlichen Sonnenuntergang beobachten konnten.
Die Sarah kriegt einfach jede Katze rum. In dem Fall hieß sie Minka, die reizende Hauskatze auf einem Campingplatz an der Küste nördlich von Riga. Sehr verschmust, aber dennoch sehr stürmisch und sehr verspielt, wie die Sarah mit einem kleinen Kratzer zu spüren bekam.
Unsere deutschen Campingnachbarn haben uns unerfahrene Camperneulinge über die sehr hilfreiche Buchreihe "Mit dem Womo durch...", die es für fast jedes Land gibt aufgeklärt. Darin sind Reiserouten mit Empfehlungen für Campingplätze, aber auch viele Stellplätze fürs Wildcampen enthalten, die das Wohnmobilreisen ungemein einfacher machen. Hätten wir das nur früher gewusst, aber eigentlich kommen wir auch so gut zurecht.
Ein Tipp aus dem Buch fürs Baltikum empfahl eine Wanderung zu einem Aussichtturm kurz vor der estnischen Grenze. Dem sind wir gefolgt und sind mit einem spektakulären Rundumblick auf den wilden Küstenabschnitt belohnt worden. An dieser Stelle nochmal Respekt vor der tapferen Sarah, die trotz ihrer Höhenangst die rostige Metallkonstruktion mit mir erklommen hat.
Ach ja fast hätte ich es vergessen hier der Beweis, dass die Sarah auch mal hinterm Steuer sitzt (wenn auch eher selten). An dem Maiglöckchenstrauß am Armaturenbrett erfreuen wir uns jeden Tag - der duftet so herrlich!
Beim nächsten Mal gibt es wieder gewohnte Zwischenkommentare und Kingerlitzchen (wobei Jan das super macht und wir bestimmt noch mehr von ihm lesen werden),