Sonntag, 28. August 2016

Südschweden und Öland

Nach vier langen Monaten unterwegs ging uns nach Oslo doch noch das Propangas zum Kochen aus. Gezwungenermaßen machten wir uns auf die Suche nach einer deutschen Tauschflasche, was sich gar nicht so leicht herausstellte, denn jedes Land hat ein eigenes System. Hier könnte es ruhig mal eine EU-Norm geben! Schlussendlich wurden wir fündig und müssen uns von nun an keine Sorgen machen.

Am großen Vänern-See gab es die ersehnte Erholung von der aufregenden Gasflaschensuche. Hier verbrachten wir gleich vier Nächte, davon eine auf einem wunderschönen Campingplatz direkt in erster Reihe. Dabei lernten wir zwei nette Berlinerinnen kennen, die ebenfalls mit einem T3 unterwegs sind. Beide sind in der kreativen Branche tätig, wobei eine als Art Director erfolgreich ist und die andere, ursprünglich aus Kanada, sich als junge Künstlerin behauptet. Bei einem Glas Wein unterhielten wir uns angeregt bis in die späten Abendstunden, während die Sonne allmählich unterging.

Die Tage danach bekamen wir Besuch von Tobi und Steffi, die zur Zeit ebenfalls durch Skandinavien reisen. In der gemeinsamen Zeit hatten wir viel Spaß beim Kochen, Angeln, Schnitzen und Steintürmchen bauen, eben allem was man draußen in der Natur so machen kann. Die Tage vergingen wie im Flug.



Danach fuhren wir Richtung Stockholm und kamen dabei durch Eskilstuna. Zu unserer Begeisterung fanden wir einen neuen Stadtplatz mit einer sehr gelungenen Gestaltung. Die Stühle werden wir auf jeden Fall für die nächste Perspektive ausschneiden...



Nach Eskilstuna entschieden wir uns Stockholm aus unsere Reiseroute zu streichen, da es uns schlichtweg nicht nach Großstadt war. Und immerhin ist Stockholm auch gut mit dem Flugzeug erreichbar. Im Laufe unsere Reise haben wir ja schon festgestellt, dass uns meist die mittelgroßen Städte mit dem Bus lieber sind. Weniger Menschenmassen und die Parkplatzsuche ist um einiges einfacher.

So kamen wir auf unserem weiteren Weg Richtung Süden durch das Städtchen Söderköping. In einer kleinen Galerie gab es Kunstdrucke von Karl Martens, welche uns sehr beeindruckt haben. In seinen Aquarellen liegt die Präzision auf Augen und Schnabel, während der Körper abstrakt bleibt. Besonders interessant ist auch der Entstehungsprozess der Bilder, bei dem der Künstler mit großen Pinseln übers Papier schwingt.


Wen es interessiert hier ein Link zu einem Video über ihn: https://vimeo.com/76865100

In einer Konditorei im Ort gab es "Sarahle" oder "Sarah Bernadotte", welche hier "Sarah Bernhardt" hießen und leider zwichen Mandelmakrone und Schokoglasur nicht die typische Buttercreme hatten. Aber wenn wir wieder im Schwabenländle sind werden wir einfach selbst welche machen.

Nach einem gemütlichen Bummel in Kalmar führte uns dann eine sechs Kilometer Lange Brücke auf die Insel Öland.


Hier stand mein Geburtstag an und so machten wir uns am Campingplatz an die Vorbereitungen indem wir einen Zwetschgenkuchen gebacken haben, oder sollte ich lieber drei Kuchen sagen? In jedem Fall sind sie sehr lecker geworden, obwohl wir ohne Rezept gebacken haben. 



Auf Öland genießen wir schöne Sandstrände, die mittlerweile immer einsamer werden, da wir uns bereits in der Nebensaison befinden. Das ist wirklich angenehm und eine empfehlenswerte Reisezeit.


Die ganze Insel ist außerdem übersät von den kleinen hölzernen Windmühlen, die mit der historischen Kulturlandschaft ein stimmiges Bild abgeben, das zurecht unter Denkmalschutz steht.


An der Südspitze der Insel ragt der Lange Jan, der über 40 Meter hohe Leuchtturm, empor. Von hier aus konnten wir Seehunde beobachten die sich entweder auf Findlingen sonnten oder durch die Wellen sprangen.


Bei spätsommerlichen Strandtagen nutzen wir die freie Zeit nochmal besonders intensiv fürs Lesen, das daheim ja oft zu kurz kommt. In diesem Sinne genießen wir noch ein paar
Tage auf der Insel, bis es weiter Richtung Malmö/Kopenhagen geht. So ganz geht es dann ja doch nicht ohne große Städte!

Sonntag, 21. August 2016

Vom Regen in den Sonnenschein - Bergen bis Oslo

Leider hatten wir nach unseren vielen Wandertagen kein Glück mehr mit dem Wetter. Es stellte sich ein Dauerregen ein. Wir beschlossen trotzdem nach Bergen zu fahren und so verbrachten wir unseren Stadttag im strömenden Regen.Wohin das Auge reichte waren Pfützen und so wurde es dann Zeit, dass ich mir auch mal wieder was kaufe. Und tadaaa - ich habe schöne neue Gummistiefel! Danach konnte ich ohne große Umwege mitten durch die Pfützen stapfen.


Da Jan leider keine gefunden hat, haben wir seine nassen Füße in einem Kaffee gewärmt und sind durch möglichst viele Läden gebummelt. Dabei stießen wir auch auf diese genialen Rennschlitten, wer wäre da nicht gerne wieder Kind?


Nach Bergen hat es uns dann aber wirklich mit dem schlechten Wetter gereicht und wir sind seit langem Mal wieder ein paar mehr Kilometer am Stück gefahren. Schnurrstracks Richtung Oslo. Ok, ein paar Tage haben wir doch gebraucht...Der viele Regen hatte jedoch einen Vorteil. Die zahlreichen Wasserfälle entlang der Strecke waren noch beeindruckender.


Unter diesem Prachtexemplar von Wasserfall konnte man sogar durchlaufen.



Wir haben auch die letzte Möglichkeit zum Angeln im Fjord genutzt, aber leider wollte diesmal nichts anbeißen, obwohl auch ich die Angelrute geschwungen habe.


Und dann endlich war es soweit, wir waren noch nicht in Oslo, aber die Sonne kam endlich raus! Sofort hat sich unsere Stimmung mit aufgehellt und auch Ludwig konnte mal wieder so richtig trocknen!


Mittlerweile sind auch hier oben im Norden die Beeren reif und so gibt es eigentlich täglich frisch gepflügte Beeren. Wir haben dann das absolute Heidelbeerparadies entdeckt und ganze drei Liter gesammelt!



Auch Johannisbeeren haben jetzt Saison, welche wir am liebsten eingeschlossen in Pancakes essen.


Zur Krönung beginnen dank des feuchten Wetters nun die Pilze aus dem Boden zu sprießen und so haben wir neben Steinpilzen, auch leckere Pfifferlinge gefunden.


Kurz vor Oslo haben wir uns dann noch mit Paul getroffen. Den Kontakt haben wir unterwegs von T3-Reisenden bekommen. Welch ein Glück! Denn Paul hat eine der größten Ersatzteilsammlungen für T3s und selber über 30 von den Bussen. Wir sind mit ihm zusammen zu seiner Garage gefahren und haben nicht schlecht gestaunt. Chaos pur, aber so ist das nunmal mit den Bastlern.



Dafür hat er uns noch hilfreiche Tipps zu unserem Bus gegeben und wir haben mal wieder viel dazu gelernt. Und als besonderes Schmankerl hat Ludwig nun vier schicke Radkappen!


Als letzte Station in Norwegen, haben wir dann Oslo erreicht. Natürlich ging es erstmal rauf auf die Oper, um die Stadt von oben zu betrachten.



Am besten hat uns dann das moderne Viertel am Hafen gefallen, mit vielen Bars und Restaurants, wo das Leben an einem Samstag so richtig pulsierte.


Leider waren die Preise mal wieder exorbitant und so blieb es bei einem Kaffee. Auf dem Rückweg zum Bus sind wir dann noch durch den Wiegelandpark spaziert, der neben den fast 200 Skulpturen auch ein Pokemon Hot-Spot ist. Ja, das ist auch hier total populär und so starrten gefühlt 90% der Leute nur auf ihr Handy...


Nach dem das Wetter nun wieder auf unserer Seite ist, haben wir nach ganzen sieben Wochen, Norwegen verlassen und widmen uns nun Südschweden.



Samstag, 6. August 2016

Die Berge rauf und runter

Auf Runde, der drittgrößten Vogelinsel Norwegens, machten wir uns am Abend auf und erklommen die Vogelfelsen. Denn ab 21.00 Uhr ist die beste Zeit, die begehrten Papageientaucher zu beobachten. Der Weg führte durch ein Hochmoor und so blieben unsere Füße leider nicht trocken, aber wir wurden durch den Anblick hunderter der kleinen Vögel belohnt. Und davon einige direkt vor unseren Füßen - nicht einmal einen Meter entfernt!


Danach mussten wir erstmal warten, bis unsere Füße und Schuhe getrocknet waren. Aber am nächsten Morgen kam zum Glück auch mal kurz die Sonne raus.


Und so machten wir uns noch einmal tagsüber auf und umrundeten Runde. Auch dieses Mal waren wir wieder mit Schirm bewappnet, denn bei dem wechselhaften Aprilwetter kann es jeder Zeit anfangen zu regnen.


Neben den Papageientauchern, kamen uns noch Tölpel, sehr große, braune Raubmöwen, ein Stein und ein Seeadler und viele Schafe zu Gesicht.


Auf unserer Wanderung kamen wir mit einem Paar ins Gespräch mit denen wir uns Abends auf ein Gläschen Wein trafen. Da waren wir ganz glücklich, denn unser Weinvorrat ist schon seid Wochen aufgebraucht und die Preise hier sind leider völlig überzogen. Die Männer verabredeten sich noch für den nächsten Tag zum Angeln und so hatten wir auch dort mal wieder ein Erfolgserlebnis. Fünf von den Sechs Makrelen hat auch noch Jan gefangen!


Unseren nächsten Stopp legten wir am Briksdalsbreen ein, einer Gletscherzunge vom großen Jostedalsbreen.



Nach der Wanderung zum Gletscher, ging es am nächsten Tag noch den Berg auf der gegenüberliegenden Seite hoch, von der sich uns ein grandioser Ausblick bot.




Nach so viel Berg auf und ab, war der Muskelkater vorprogrammiert und wir fuhren erstmal weiter und kamen in die kleine Stadt Laerdal. Mit schön hergerichteten Holzhäusern und einer entzückenden Katze, die wir am liebsten eingepackt hätten...


Danach ging es über eine Passstraße, da wir den längsten Tunnel Norwegens, mit 24,7 km umgehen wollten. Oben erwartete uns eine karge Landschaft und ein kalter Wind, aber mich beeindruckt so eine unberührte Landschaft umso mehr.



Auf dem Weg abwärts hatten wir von einem Aussichtssteg einen spektakulären Blick über den schmalen Fjord.


Unten angekommen kamen wir nach Flam. Dort gibt es eine berühmte und vollkommen überteuerte Bahn, die durch das Flamsdal führt. Neben der Bahnstrecke gibt es aber auch eine schmale Straße, die zum damaligen Trassenbau angelegt wurde und so sind wir die Strecke einfach mit unserem Bus gefahren. Natürlich kamen wir nicht bis ans Ende und so liefen wir die restlichen sechs Kilometer zu Fuß. War ja nur ein "bisschen" steil. Und dann wieder zurück, wieder sechs Kilometer.


Um unsere Beine nun wirklich einmal zu entspannen, haben wir mal wieder das Kajak ausgepackt und sind entlang des Naroyfjords, dem schmalsten Fjord in Norwegen, gepaddelt. Neben uns fuhren die etwas größeren Ausflugsboote.

Das Wetter schlägt hier aber sehr schnell um und so haben wir gerade Mittag gegessen, als es anfing zu schütten und so mussten wir den Rückweg im Regen antreten. Spaß hatten wir aber trotzdem! Und danach gab es mal wieder eine heiße Dusche auf den Campingplatz. Die hatten wir uns danach verdient...