Donnerstag, 28. Juli 2016

Von Trondheim bis Alesund

In Trondheim hatten wir wie in fast allen großen Städten mal wieder das Parkplatzproblem: in der Innenstadt ist es einfach sündhaftteuer. Auf der Anhöhe am Stadtrand sind wir schließlich fündig geworden. Einziger Nachteil war der nicht gerade kurze Weg ins Zentrum, aber der führte uns durch das Villenviertel mit schönen Ausblicken auf die Stadt.



In der Stadt haben wir uns in der Kaffeerösterei seit langem Mal wieder einen guten Cappuccino mit Milchschaum gegönnt. Mhhh war der gut! So gut, dass wir in Trondheim übernachtet haben und uns am nächsten Morgen nochmal einen gegönnt haben.

Nachdem wir Trondheim hinter uns gelassen hatten, fanden wir einen schönen Stellplatz am Fluss und bei der Gelegenheit gab es einen neuen Haarschnitt für Sarah. Mit dem Ergebnis war sie zwar nicht ganz zufrieden, aber bekanntlich wachsen die ja wieder nach.



An den Fähranlegern kann ich immer die Angel gut auswerfen, ohne dass sich die Leine im Seegras verfängt. Leider haben wir zur Zeit nicht so viel Glück und warten ungeduldig auf den nächsten Erfolg.


An einem sehr heißen Tag suchten wir dringend ein kühles Nass, um uns zu erfrischen. Ohne Klimaanlage wird es in dem Bus trotz Fahrtwind doch ganz schon arg warm. Auf der Suche folgten wir einer Straße entlang eines Gebirgsbach, bis diese von einer Mautschranke versperrt wurde. Zu unserer Überraschung führte die Straße in den Dovrefjell Nationalpark. Bei traumhaftem Wetter konnten wir baden und uns abkühlen, bevor es an den steilen Anstieg ging.

Davor haben wir nochmal kurz Kühlwasser und Motoröl nachgefüllt (da haben wir stetig kleine Verluste) und mit Schwung ging es in Serpentinen bergauf. Bloß nicht anhalten, denn sonst wären wir nicht mehr vom Fleck gekommen. Auf halber Höhe haben wir eine kleine Pause eingelegt, damit der Motor ein bisschen runterkühlen konnte. Schlussendlich haben wir den Anstieg gut gemeistert, aber uns wurde auch klar, dass wir künftig steile Passstraßen wenn möglich meiden sollten.


Auf der Hochebene hatten wir einen schönen Nächtigungsplatz bevor wir am nächsten Tag durch die Wolkendecke wieder ins Tal runtergerollt sind. Auch da war wieder Höchstbelastung für Ludwig, dieses mal seine Bremsen. Unten angekommen haben sie ein wenig gestunken, also haben wir wieder eine kurze Pause gemacht. So ist das eben mit so einem betagten Auto.



Auf dem Campingplatz am Fuße des Berges gab es einen Backofen und wir konnten nicht widerstehen einen Kuchen zu backen, den wir anschließend mit frisch gepflückten Himbeeren belegt haben. Ja man mag es kaum glauben, aber endlich haben wir hier im Norden auch frische Himbeeren und Heidelbeeren.


In Andalsnes einer Kleinstadt am Fjord bestiegen wir den Hausberg, der kurz unterhalb des Gipfels einen spektakulären Aussichtssteg hat. Der Aufstieg war sehr steil, aber dafür gewinnt man auch schnell an Höhe. Oben angelangt, hatten wir einen beeindruckende Aussicht auf den Fjord und die umliegende Bergwelt, so wie man sich Norwegen vorstellt.

Auf Empfehlung von anderen fuhren wir weiter nach Alesund. In der Stadt mit ihren vielen Jugendstilhäusern haben wir den Zwillingsbruder von unserem Ludwig entdeckt. Echt verrückt wie ähnlich sich die beiden sehen, abgesehen von der Farbe des Dachs.



Als nächstes wollen wir auf die als Vogelparadies bekannte Insel Runde, um hautnahe die Papageientaucher zu beobachten. Wir sind schon sehr gespannt!

Samstag, 23. Juli 2016

Der Kystriksveien

Nach den Lofoten stand erstmal Jan's Geburtstag an. Dafür haben wir ein idyllisches Plätzchen am See gefunden. Es gab Kuchen und Jan musste den ganzen Tag keinen Finger rühren.


Danach sind wir auf die Küstenstraße Fv 17, den sogenannten Kystirksveien, gefahren. Das ist eine 650 km lange Küstenstraße, die als Norwegens schönste Landschaftsstrecke zählt. Sie führte uns durch die Berge entlang der Fjorde. Insgesamt 6 mal mussten wir deshalb auch mit einer Fähre übersetzen. Das funktioniert aber super und man kann oben auf dem Deck die Aussicht genießen während unser Ludwig bei den anderen Autos und Riesenwohnmobilen wartet.


Den ersten Stopp haben wir am Salzstraumen eingelegt. Dieser Straumen ist der stärkste Gehzeitenstrom der Welt. Der Fjord ist an dieser Stelle gerade einmal 150 Meter breit, sodass bei Ebbe und Flut das Wasser Geschwindigkeiten von bis zu 34 km/h erreicht und zu einem brodelnden Fluss wird.


Auf dem nächsten Campingplatz war dann erstmal Waschtag angesagt, da wir fast nichts mehr zum Anziehen hatten. Dementsprechend haben wir über den halben Campingplatz unsere Wäscheleinen gespannt. Abends wurde im Gemeinschaftsraum das EM-Spiel Frankreich gegen Deutschland geschaut und danach haben wir uns noch gemeinsam ans Lagerfeuer gesetzt.


Leider hatten wir auch immer wieder schlechtes Wetter. Zwei Tage standen wir an einer ehemaligen Passstraße in den Bergen mitten in den Wolken. Die Straße ist nicht mehr in Betrieb und wird zunehmends von der Natur zurück erobert.


Als die Sonne wieder raus kam sind wir gleich entlang eines Flusses gewandert und konnten uns im Wasserfall erfrischen.


Schon in Thailand haben wir uns über 1000 Stufen zu einem Tempel hoch geschleppt und da kam es uns gerade recht, dass es hier auch eine 1129 Stufen lange Treppe gab, die auf einen Berg führt. Dabei ging es manchmal fast senkrecht den Abhang runter und ich musste ganz schön mit meiner Höhenangst kämpfen. Die Aussicht von oben hat unsere Anstrengungen dann aber wieder entschädigt.



Weiter ging es über die Helgelandbrücke, eine eindrucksvolle Hängeseilbrücke.


Nach langer Fahrt ergatterten wir spät abends einen hochgelegenen Stellplatz von dem aus wir einen traumhaften Blick über den Fjord aufs Meer hatten.


Eines Morgens leuchtete plötzlich das Batterielämpchen auf und wir dachten erst wir hätten das Licht über Nacht angelassen, aber Jan hatte gleich den Keilriemen im Verdacht.  Als wir dann nachschauten, war er nicht mehr da und wir fanden ihn zerrissen im Motorraum liegend. Nach einem kurzen Anflug von Panik fragten wir nach der nächsten Werkstatt, die zum Glück nur 10 Kilometer entfernt war. Dort hat Jan dann den neuen Keilriemen eingebaut und wir konnten weiter fahren, nach dem es zur Belohnung erstmal ein Eis gab.


Auf einer Weide am Meer konnten wir seit langem mal wieder unsere Hängematten aufhängen und uns von der ganzen Fahrerei erholen. Abends kam noch ein älteres Paar dazu, mit den wir uns super verstanden haben. Die beiden waren mit einen ganz einfach umgebauten Ford Transit unterwegs und sind dank ihrer vier Kinder sehr jung geblieben. Eine der Töchter studiert auch Landschaftsarchitektur und Hubert war Gartenbauamtsleiter, so ist uns nie der Gesprächsstoff ausgegangen.


Am nächsten Tag haben wir uns bei der Fähre wieder getroffen und Jan und Gerlinde haben die Angeln ausgepackt. Insgesamt haben sie 6 große Makrelen und einen Dorsch raus gezogen. So gab es dann die darauffolgenden Tage leckeren Fisch zu essen.


Da es so lange keinen Blogeintrag mehr gab und schon viele nachgefragt haben, gibt es in Kürze noch einen weiteren Eintrag von Jan. Bis dahin fühlt euch gedrückt -

Montag, 4. Juli 2016

Lofoten - Karibikfeeling in Norwegen

Unser erster Eindruck von den Lofoten war vom schlechten Wetter geprägt. Am liebsten wären wir gleich wieder umgedreht.


Doch zu unserem Glück gab es einen billigen Flug in die Karibik. Dort hatten wir dann gutes Wetter, weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser.



Nein natürlich mussten wir nicht um die halbe Welt fliegen. Als der Himmel aufklarte konnten wir auf Entdeckungstour nach den schönen Ecken der Lofoten gehen und wurden mit traumhaften Ausblicken belohnt.



Dazu mussten wir nicht immer anhalten, sondern konnten die beeindruckende Landschaft auch mit Blick aus dem Fenster genießen.


Dennoch haben wir festgestellt, wenn man auch noch so einen kleinen Hügel erklimmt wird man mit einem sagenhaften Ausblick belohnt. Leicht erhöht konnten wir die typischen kleinen Inselchen bewundern.


Beim Angeln machen wir Fortschritte. Dieses Mal haben wir gleich vier Fische (wahrscheinlich Köhler) gefangen. Nachdem ich sie ausgenommen hatte, machte sich Sarah mit Salz und Pfeffer, Zitrone und Knoblauch an die Zubereitung. Schön heiß vom Grill haben wir uns die Fische mit Folienkartoffeln dazu genüsslich schmecken lassen.


Von wegen Achtung Elche, die sollten lieber Achtung Schafe Schilder aufstellen. Dabei ignorieren die Schäfchen auch noch ganz dreist das absolute Halteverbot in dem sie einfach stehen bleiben.


Auf der Hauptstraße der Lofoten, der E10, mussten wir zum ersten Mal feststellen, dass wir nun zur Hauptreisezeit unterwegs sind. Wohnmobil an Wohnmobil, an Reisebus und wieder an Wohnmobil. So geht das fast die ganze Zeit und daher ist man gut beraten, wo immer möglich von der Hauptroute abzuweichen um den Massen zu entfliehen. So haben wir mit ein bisschen Geduld und mit unserem mittlerweile geschulten Blick dennoch ungestörte Stellplätze abseits des Rummels gefunden.


In der Früh machen wir uns meist ein Müsli mit frischem Obst und einen starken Cappuccino dazu. Diese Kombination macht uns fit für den Tag und bereit für neue Eindrücke.


Nach langer Zeit haben wir mal wieder die Bekanntschaft mit netten Leuten in unserem Alter gemacht. Nicht, dass es mit den älteren Herrschaften nicht nett war, aber mit gleichaltrigen ist es dann doch was anderes. Mit den Besitzern eines T5 aus der Nähe Memmingen, haben wir die halbe Nacht in unserem Bus gesessen und hatten einen spaßigen Abend. Auch mit einem jungen Paar (er Kanadier sie Schwedin) konnten wir uns angeregt unterhalten. Denn die beiden sind ebenfalls mit einem selbst umgebauten VW-Bus, gleiches Baujahr (jedoch eine Nummer größer) unterwegs.


Mit den Lofoten lassen wir nun den nördlichsten Punkt unsere Reise zurück und machen uns wieder auf den Weg Richtung Süden, Richtung Heimat!