Samstag, 17. September 2016

Strand und alte Autos

Nach der fasziniernden Hauptstadt Dänemarks führte uns unsere Reise Richtung Westen auf die Nordseeinsel Römö. Auf dem Weg übernachteten wir an der Meerenge bei Middelfart, wo wir am nächsten Morgen einen bezaubernden Sonnenaufgang genießen konnten.



Auf Römö durften wir mit unserem Ludwig dann eine ganz besondere Erfahrung machen. Es ging für uns nicht nur an, sondern auf den Sandstrand. Doch man sollte ja nicht zu leichtsinnig durch den Sand fahren. Im Schnitt jede halbe Stunde blieb jemand stecken und die Leute in der Umgebung kamen zur Hilfe, um mit anzuschieben. Vom Nachbar erfuhren wir, dass am folgenden Tag ein Oldtimer-Rennen am Strand stattfindet. Da waren wir natürlich gleich Feuer und Flamme.



Neben der Rennstrecke standen die hübschen Oldtimer von vor '58 aufgereiht. Der Ford hier gefiel uns besonders gut.


Aber auch viele VW Busse haben den Weg auf den Strand gefunden.


Ich hab mir das ein oder andere Detail dann mal genauer angeschaut. Links der T1 mit seinen Dachluken und rechts ein T3 Synchro (Allrad), der praktisch höher gelegt ist, das wollen wir auch mal haben! Währenddessen stieg die Spannung auf den Start des Rennens.



Diese Rennmaschine hier sorgte mit Abstand für das größte Aufsehen.


Überall in den Dünen waren die Zuschauer verteilt. Für das nostalgisches Flair sorgten vor allem auch die kostümierten Teilnehmer.


Die Tage auf Römö bei bestem Sommerwetter waren ein schöner Abschluss unsere Skandinavien-Route, bevor es nun wieder nach Deutschland ging. Zurück zu unseren Familien und Freunden. Ja auch bei uns wächst die Vorfreude auf Daheim!

Sonntag, 11. September 2016

Verliebt in Kopenhagen

Am Sonntag bei regnerischem Wetter fuhren wir über die maßlos überteuerte Öresundbrücke. Dieser Blick hat uns stolze 48 € gekostet.


Direkt bei der Ankunft in Kopenhagen suchten wir uns einen Stellplatz für die kommenden Nächte. Auf dem Parkplatz des Amagerstrandes wurden wir fündig. Uns fiel gleich auf wie viel Sportler sich am Sonntag hier am Strand aufhielten. Neben Surfern, Kajakfahrern, Läufern und Schwimmern, war es uns mehr nach einer gemütlichen Erkundung der Altstadt.


Wie es der Zufall so will waren Bernd und Inge am selben Tag in Kopenhagen und so trafen wir uns spontan zum Abendessen. Trotz strömenden Regen gingen wir vor die Tür, um kurz danach einen Platz im Neighborhood zu ergattern. Dort gab es spezielles Neighborhood-Bier und Wein zu leckeren Bio-Pizzas. Im Anschluss ging wir noch auf einen Absacker in das Urban Hostel in dem die beiden untergebracht waren. Die spontanen Treffen sind doch manchmal die schönsten!


Am nächsten Tag hatten wir unsere Verabredung mit Sandra, der Tochter eines Paares das zuvor kennengelernt hatten. Sandra studiert wie wir Landschaftsarchitektur und so haben wir uns gleich auf Anhieb verstanden. Mit einem Zweitrad von ihr, plus einem kurzerhand ausgeliehenen, konnten wir in die Fahrradstadt Kopenhagen so richtig eintauchen.


Im Hafen begannen wir unsere City Tour für einen ersten Überblick mit einer Bootsfahrt. Vorbei an beeindruckender zeitgenössischer Architektur merkten wir schnell, dass die Stadt für uns viel zu bieten hat. Vom Boot aus kamen wir an der neuen Oper, die vom Maersk Logistik Inhaber gestiftet wurde und an innovativ transformierten Werfthallen vorbei.


Uns bot sich ein seltener Blick auf den Black Diamant, dessen Fassade durch das reflektierende Wasser zu Funkeln schien. Sandra erzählte uns, das dies an den meisten Tagen nicht funktioniert, aber wir hatten perfekte Bedingungen dafür.


Unterwegs sahen wir diese witzige Ansammlung auf dem Wasser, welche ein Ausläufer des autonomen Viertels Christiania ist. Dort kamen wir später noch mit Rad vorbei, im Viertel ist das Fotografieren jedoch nicht erlaubt, wohingegen Kiffen gestattet ist.


Mit dem Fahrrad kann man das Lebensgefühl Kopenhagens erst so richtig erleben. Man kommt überall bequem und schnell hin, entweder auf wirklich breiten Radwegen und manchmal sogar Schnellwegen auf denen man richtig Gas geben kann.


Unterwegs steuerten wir den Wave Park an, der bei dem warmen Sommerwetter viele Leute zum Baden und Sonnen einlädt.


Direkt neben an, schauten wir uns den relativ neu gestalteten Vorbereich des SEB-Gebäudes an, wo der Freiraum mit der Architektur harmonisch verschmilzt. Bei solchen Projekten bekommen wir glatt wieder Lust auf unser Studium!


Zum Abendessen ging es für uns drei in eine umgebaute Kirche im Szeneviertel Vesterbro. Dort gab es preiswertes vegetarisches Essen in geselliger Runde an großen langen Tafeln, die hier auf dem Foto schon wieder abgebaut werden. Dieses tägliche Essensevent, geht auf die Inititative eines Unternehmers zurück der die Welt ein bisschen besser zu machen versucht und Leute zusammenbringen will. So einen Insider findet man natürlich nur mit jemandem vor Ort. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Sandra, die uns super durch die Stadt geführt hat!


Am Tag darauf waren wir wieder zu zweit mit dem Rad unterwegs und fuhren ein ganzes Stück nordwestlich, wo sich ein Muss für uns zum Sehen befindet - der Superkilen. Ein Park aus drei Bereichen bestehend. Am bekanntesten ist der Rote Platz und der Bereich mit den weißen Linien auf dem Asphalt. In den Parks findet sich die bunte Eigenart des umliegenden multikulturellen Viertels Nörrebro.



Am Abend trafen wir uns nochmals mit Sandra und fuhren zum Strand, um dort zusammen im Bus was Leckeres zu kochen und ließen unseren schönen Aufenthalt in Kopenhagen bei einem Glas Wein ausklingen.

Freitag, 9. September 2016

Die letzten Tage in Schweden

Nachdem wir am Strand von Öland gefaulenzt haben, war uns mal wieder nach ein wenig Action. Kurzerhand haben wir einen möglichst großen See ausgesucht und uns unser Kajak geschnappt.  Bei dieser Gelegentheit durfte auch endlich unser Zelt zum Einsatz kommen, das wir ansonsten umsonst mitgenommen hätten. Vollgepackt ging es dann los.


Gegen Abend schmerzten zwar schon unsere Schultern, aber leider waren links und rechts nur noch Felsen zu sehen und so mussten wir noch ein ganzes Stück fahren bevor ein Plätzchen zum Zelten in Sicht kam. Dort angekommen machten wir ein Feuer und es gab typisch schwedische  Hot-Dogs, in unserem Fall vegetarisch.


Den restlichen Abendam Lag saßen wir am Lagerfeuer und genossen den Sonnenuntergang, während immer wieder ein riesiger Fischreiher über dem glatten Wasser seine Runden flog.


Das Aufwachen am nächsten Morgen war weniger angenehm, da wir keine Isomatten dabei hatten und auf dem harten Boden geschlafen hatten. Also taten uns nicht nur die Schultern von den 15 km Kajak fahren weh, sondern noch sämtliche andere Körperstellen. Zusätzlich stellte sich der Rückweg nicht so einfach heraus wie erwartet. Bei starkem Gegenwind und hohen Wellen mussten wir bei den verbleibenden 6 km alles geben, um schlussendlich wohlbehalten wieder beim Bus anzukommen.
Entspannung gab es dann beim lang ersehnten IKEA Museum in Älmhult. Auf jeden Fall einen Besuch wert!


Die Ausstellung startet mit der allgemeinen Geschichte Schwedens als armes Bauernland. Viele Schweden sind damals nach Amerika ausgewandert. Die Verbliebenen hatten den Wunsch sich aus dem harten und dreckigen Alltag zu befreien, indem sie sich ein sauberes, helles und schön eingerichtetes Eigenheim einrichteten. Dazu mussten die Möbel natürlich preiswert sein. Dieser Nachfrage kam das Möbelhaus IKEA nach und wurde nicht zufällig so erfolgreich. Vom kleinen Möbelhaus bis hin zum internationalen Konzern. Wusstet ihr zum Beispiel wie viele verschiedene Logos es im Laufe der Jahre gab?


Nach einem anschließenden IKEA Bummel ging es weiter nach Lund, einer Studentenstadt kurz vor Malmö. Wir besuchten den botanischen Garten, mit einer außergewöhnlich großen Baumsammlung und genossen dann die entspannte Stimmung am Stadtplatz.


Der Rückweg zum Auto führte uns an diesen wunderbaren Regenschirmen vorbei- ich war entzückt! Nun gut über die Farbe kann man streiten...


Auf dem Weg zu unser letzten Station in Schweden packten wir dann kurz noch diese beiden zuckersüßen Kätzchen mit in den Bus ein, da wir einfach nicht widerstehen konnten. Darf ich vorstellen: GurrGurr & Bambi <3


Dann erreichten wir auch schon Malmö, wo gerade der Asylkarnevalen durch die Straße zog. Von unserem Platz im Kaffee hatten wir einen super Blick auf die Trommler und Tänzer aus verschiedenen Nationen.


Am Ende des Tages machten wir noch mit Ludwig eine Bus-Sightseeing-Tour durch Västra Hamnen. Neben dem Wahrzeichen, dem Tourning Torso gab es noch allerhand moderner Architektur zu bewundern.


Geschlafen haben wir dann am Strand mit Blick auf Kopenhagen. Dazu mehr in ein paar Tagen!

Sonntag, 28. August 2016

Südschweden und Öland

Nach vier langen Monaten unterwegs ging uns nach Oslo doch noch das Propangas zum Kochen aus. Gezwungenermaßen machten wir uns auf die Suche nach einer deutschen Tauschflasche, was sich gar nicht so leicht herausstellte, denn jedes Land hat ein eigenes System. Hier könnte es ruhig mal eine EU-Norm geben! Schlussendlich wurden wir fündig und müssen uns von nun an keine Sorgen machen.

Am großen Vänern-See gab es die ersehnte Erholung von der aufregenden Gasflaschensuche. Hier verbrachten wir gleich vier Nächte, davon eine auf einem wunderschönen Campingplatz direkt in erster Reihe. Dabei lernten wir zwei nette Berlinerinnen kennen, die ebenfalls mit einem T3 unterwegs sind. Beide sind in der kreativen Branche tätig, wobei eine als Art Director erfolgreich ist und die andere, ursprünglich aus Kanada, sich als junge Künstlerin behauptet. Bei einem Glas Wein unterhielten wir uns angeregt bis in die späten Abendstunden, während die Sonne allmählich unterging.

Die Tage danach bekamen wir Besuch von Tobi und Steffi, die zur Zeit ebenfalls durch Skandinavien reisen. In der gemeinsamen Zeit hatten wir viel Spaß beim Kochen, Angeln, Schnitzen und Steintürmchen bauen, eben allem was man draußen in der Natur so machen kann. Die Tage vergingen wie im Flug.



Danach fuhren wir Richtung Stockholm und kamen dabei durch Eskilstuna. Zu unserer Begeisterung fanden wir einen neuen Stadtplatz mit einer sehr gelungenen Gestaltung. Die Stühle werden wir auf jeden Fall für die nächste Perspektive ausschneiden...



Nach Eskilstuna entschieden wir uns Stockholm aus unsere Reiseroute zu streichen, da es uns schlichtweg nicht nach Großstadt war. Und immerhin ist Stockholm auch gut mit dem Flugzeug erreichbar. Im Laufe unsere Reise haben wir ja schon festgestellt, dass uns meist die mittelgroßen Städte mit dem Bus lieber sind. Weniger Menschenmassen und die Parkplatzsuche ist um einiges einfacher.

So kamen wir auf unserem weiteren Weg Richtung Süden durch das Städtchen Söderköping. In einer kleinen Galerie gab es Kunstdrucke von Karl Martens, welche uns sehr beeindruckt haben. In seinen Aquarellen liegt die Präzision auf Augen und Schnabel, während der Körper abstrakt bleibt. Besonders interessant ist auch der Entstehungsprozess der Bilder, bei dem der Künstler mit großen Pinseln übers Papier schwingt.


Wen es interessiert hier ein Link zu einem Video über ihn: https://vimeo.com/76865100

In einer Konditorei im Ort gab es "Sarahle" oder "Sarah Bernadotte", welche hier "Sarah Bernhardt" hießen und leider zwichen Mandelmakrone und Schokoglasur nicht die typische Buttercreme hatten. Aber wenn wir wieder im Schwabenländle sind werden wir einfach selbst welche machen.

Nach einem gemütlichen Bummel in Kalmar führte uns dann eine sechs Kilometer Lange Brücke auf die Insel Öland.


Hier stand mein Geburtstag an und so machten wir uns am Campingplatz an die Vorbereitungen indem wir einen Zwetschgenkuchen gebacken haben, oder sollte ich lieber drei Kuchen sagen? In jedem Fall sind sie sehr lecker geworden, obwohl wir ohne Rezept gebacken haben. 



Auf Öland genießen wir schöne Sandstrände, die mittlerweile immer einsamer werden, da wir uns bereits in der Nebensaison befinden. Das ist wirklich angenehm und eine empfehlenswerte Reisezeit.


Die ganze Insel ist außerdem übersät von den kleinen hölzernen Windmühlen, die mit der historischen Kulturlandschaft ein stimmiges Bild abgeben, das zurecht unter Denkmalschutz steht.


An der Südspitze der Insel ragt der Lange Jan, der über 40 Meter hohe Leuchtturm, empor. Von hier aus konnten wir Seehunde beobachten die sich entweder auf Findlingen sonnten oder durch die Wellen sprangen.


Bei spätsommerlichen Strandtagen nutzen wir die freie Zeit nochmal besonders intensiv fürs Lesen, das daheim ja oft zu kurz kommt. In diesem Sinne genießen wir noch ein paar
Tage auf der Insel, bis es weiter Richtung Malmö/Kopenhagen geht. So ganz geht es dann ja doch nicht ohne große Städte!